Einfachheit

Im Hinblick auf Krisenzeiten, die jetzt in immer schnellerer Abfolge unser täglichen Leben beeinflussen werden, erscheint es angebracht einmal den Wert der Einfachheit in der Lebensführung zu betonen.

Es wundert mich immer wieder auf’s Neue, wenn ich sehe welche Mengen wertlosen Ramsches viele Menschen in ihren Wohnwaben horten. Als ob es nichts wichtigeres gäbe als Osterdekoration aus Fernost, billige Kunstdrucke an der Wand vom Einrichtungshaus nebenan, Plüschtiere in Wohnungen körperlich erwachsener Menschen, hier eine Vase mit Kunstoffblumen, dort ein voller Kleiderschrank und da 38 Paar Schuhe die in Bangladesch und Vietnam mit Heißleim zusammengeklebt wurden. Offensichtlich scheint das bei diesen Menschen massenhaft Lustgefühle auszulösen sich solch Krempel in die Wohnung zu stellen. Da ich mit solchen Leuten wenig zu tun habe, da sie nicht zu meinem sozialen Umfeld gehören, muss ich mich glücklicherweise auch selten darüber ärgern.

Und ja, es ärgert mich. Es ärgert mich, dass wertvolle Rohstoffe für so einen wertlosen Plastikkram verbraucht werden und das ganze Zeug auch noch Millionen Tonnen von Sondermüll darstellt den irgendjemand eines Tages wegräumen muss und der die Lebewesen auf diesem Planeten noch die nächsten zehntausend Jahre belasten wird.

Es ist nichts weiter als eine sinnlose und unbewusste Verschwendung die hier betrieben wird.

 

Wertloses muss Wertvollem weichen.

Ich habe nichts gegen Gegenstände an sich, wenn sie einen praktischen Zweck erfüllen. Eine Plastikvase mit Plastikostereiern erfüllt aber keinen praktischen Zweck. Genauso wenig wie unbequeme Schuhe die beim ersten Regenguss durchweicht sind, und deren »Daseinszweck« sich damit erschöpft irgendwie hell, bunt oder glitzernd zu sein um vermutlich damit jemandem in seinem sozialen Umfeld zu beeindrucken. Wer so etwas praktiziert, der sollte sich erst einmal sein soziales Umfeld genau ansehen, dann sich selbst. Selbstreflektive Menschen stellen dann auch eines Tages die Frage, warum sie eigentlich das tun was sie tun, und welchem genauen Zweck dies bisher in ihrem Leben hatte.

Erwachsene Menschen, die möglicherweise urplötzlich erkennen in welch kindlich ausgestatteter Wohnung sie es sich »gemütlich« gemacht haben, sollten sich die ernsthafte Frage stellen, welche Vorkommnisse in ihrer Kindheit vorgefallen sind. Immerhin könnten selbige Vorfälle so prägend für das weitere Leben gewesen sein, dass sie diese Ereignisse immer noch nicht restlos geklärt haben und sie deshalb heute immer noch ein »Kind« sind.

Es ist keine Schande wenn man zu dieser Sorte Menschen gehört, deren einziger Lebenszweck bisher darin bestand solche überflüssigen Gegenstände zu erwerben und aufzustapeln. Ist jedoch erst einmal die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens erkannt – dass das Anhäufen von Krempel nur kurzzeitige Lustgefühle im Körper auslöst und keine dauerhafte innere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit verschafft – so wäre es an der Zeit diesen Dingen zu entsagen.

Mir ist bewusst, dass Leute die diesen Rat bräuchten diese Seite hier nicht besuchen, weil sie sich an völlig anderen Orten im Internet herumtreiben um den falschen Dingen rastlos nachzujagen. Zum Beispiel so Instagram-Konsumenten, die weder vier Sätze am Stück lesen und verstehen können, geschweige denn fähig sind eigene Gedankengänge über längere Strecken fehlerfrei niederzuschreiben. Menschen die diesen Blog hier lesen haben vermutlich ohnehin nicht viel unnütze Gegenstände angesammelt und kümmern sich bereits um handfestere Angelegenheiten – und sind bereits längst auf dem richtigen Weg im Leben.

Ich schreibe dies allerdings auch für Menschen die den Weg zu dieser Seite gefunden haben, aber noch den letzten Schritt scheuen sich von den ein oder anderen unnützen Dingen in ihrem Leben zu trennen.  Gerade im Hinblick auf die kommende sich wirtschaftlich und energetisch verschärfende Lage ist es umso besser, wenn ihr jetzt den Stecker zieht und eine radikale Umkehr einleitet und mit euren bisherigen Gewohnheiten kompromisslos brecht.

Jetzt noch unbrauchbares Zeugs zu kaufen um es in die Wohnung zu stellen – oder ins Auto, heute fuhr ich hinter so jemandem her der z.B. lauter bunte Plüschhunde auf der Hutablage stehen hatte – ist das dümmste was ihr machen könnt. Euer Geld wird bald nur für Energie und Grundnahrungsmittel benötigt. Seht auch zu, dass ihr auch den ganzen unbrauchbaren Kram den ihr schon habt aus eurem Leben verbannt. Verkauft das Zeug am besten oder werft es weg. Blickt euch um, bewertet sämtliche Gegenstände die ihr habt ob ihr sie wirklich benötigt und dann löscht sie gegebenenfalls aus eurem Leben wenn sie nichts taugen und keinen Wert haben der mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Krisenzeiten hindurch erhalten bleibt.

Der Erlös daraus wird nicht in Bargeld gehalten (denn dies kann jederzeit komplett entwertet werden), sondern umgeschichtet in: werthaltige Dinge, in praktisch brauchbares Werkzeug, Vorräte, Tauschmittel, Qualitätsware, mechanische Gegenstände anstelle von elektrischen Helferlein, in geistige Bildung, praktische Fähigkeiten wie Ausbildung, Kurse usw. usf. Wenn ihr müsst, werft eure Leben über den Haufen und fangt neu an. Je schneller ihr euch jetzt an die neuen Gegebenheiten anpasst und eure Bedürfnisse auf das wirklich Brauchbare und Wesentliche verringert werden, desto besser werdet ihr durch alle Krisen des Lebens kommen. Dieser Prozess läutert nicht nur eure Behausung, sondern vor allem euren Geist.

 

Reduziert maximal

Vielleicht ist es kein Gesetz, aber doch auffällig oft zu sehen: je reicher das Seelenleben eines Menschen ist, desto schlichter lebt er im Äußeren. Während die, deren Leben sich nur um oberflächlichen Flitterkram und Unterhaltenwerden durch externe Quellen dreht, oft ein verkümmertes Seelenleben und wenig Tiefgang aufweisen. (Diesem Mangel kann allerdings abgeholfen werden, indem man mit dem bisher verfolgten Weg bricht und die Veränderungen zunächst im Äußeren durchführt. Das reichere Innenleben folgt dann für gewöhnlich. Es handelt sich um eine Wechselwirkung die man von beiden Seiten aus beginnen kann.)

Bei ‘Heiligen’, Religionsgründern, Erfindern, Forschern, Autoren, Komponisten, Feldherren, Führern, Mönchen werden wir dieses Prinzip meistens in irgendeiner Form finden: Reduktion auf das Notwendigste, damit sich auf das Wichtigste, die Geistesarbeit, konzentriert werden kann!

Billigen Schrott kaufen und die Wohnung damit zustellen kann eben auch jeder ungebildete Analphabet. Es nicht tun zu wollen ist die größere Leistung. Denn nur etwas unter absoluter und bewusster Kontrolle zu haben bringt den Erfolg. Etwas nicht besitzen zu müssen, etwas bewusst nicht in sein Leben zu holen, damit Klarheit auf allen Ebenen zu erhalten, ist wahrscheinlich die größere Leistung als loszuziehen und gedankenlos zu konsumieren.

Es gilt daher nach wie vor: Nicht viel zu haben macht glücklich, sondern wenig zu bedürfen.

Wenn ihr etwas kauft, praktische Dinge, dann kauft das Beste für euer Geld was ihr bekommen könnt. Kauft einen Spaten für 70 Euro der ein Leben lang hält, anstatt einen Spaten für 10.- der keinen einzigen harten Einsatz überlebt. Kauft einen Drahtkorb für Kartoffeln, Brennholz oder Obst für 60 Euro, anstatt einen Plastikkübel für 8 Euro, der aber nach 5 Jahren auseinanderfällt und auf den Müll wandert.

Sammelt geistige Schätze, die im besten Fall zeitlos alles überdauern solange ihr lebt.