Entseuchung von radioaktiv verseuchtem Wasser

Entseuchung von radioaktivem Wasser

 

Nach einer Verordnung des bayrischen Innenministeriums soll bei einer Verseuchung des zu Trinkwasser verwendeten Oberflächenwassers durch radioaktive Strahlen eine Entseuchung auf folgende Weise durchgeführt werden:

In ein Gefäß gibt man auf 500 ml Wasser 2 Teelöffel Alaun, das man von der Apotheke oder Drogerie für wenig Geld beziehen kann. Man rührt bis zur völligen Auflösung des Alauns um. Unter weiterem Umrühren gibt man soviel Salmiakgeist dazu, dass das Wasser nur schwach nach Salmiak riecht (ca. 2 Esslöffel). Die im Glase sich bildende Sülze wird dann in ein mit Filterpapier ausgelegtes Kaffeefilter geschüttet, wobei man das in der Sülze enthaltene Wasser in eine Kanne abtropfen lässt. Nachdem noch eine Tasse Wasser nachgeschüttet worden ist, und dieses ebenfalls abgetropft ist, schüttet man das Wasser weg.

Die im Filterpapier zurückgebliebene Sülze wird dann sofort in ein gut verschließbares Gefäß gebracht und aufbewahrt. Diese Sülze dient dann dazu, radioaktives Wasser zu entseuchen, indem man 1 Teelöffel davon 1 Liter verseuchten Wassers zusetzt, in einem Gefäß, z. B. einer Milchkanne kräftig umschüttelt und ungefähr 10 Minuten stehen lässt. Das Wasser mit dieser Sülze wird nun wieder durch ein Filterpapier am besten in einem Kaffeefilter filtriert und nachher abgekocht, worauf es wieder trinkfähig wird und — z. B. zum Kochen von Suppen, Kaffee, Tee usw. verwendet werden kann. Die Filterpapiere mit der verbrauchten Sülze sollen aber in einem verschließbaren Gefäß aufbewahrt und vor allem dem Zugriff der Kinder entzogen werden.

Es wurde empfohlen die Sülze nach oben beschriebenem Verfahren jetzt schon herzustellen und in einem Schraubglas aufzubewahren, damit es im Ernstfall sogleich zur Verfügung steht.

 

(Aus Zeiten des Kalten Krieges, 1963. Ohne jedwede Garantie! – Funktioniert dieses Verfahren? – Wer weiß mehr und kann detaillierte Informationen zur Funktionsweise geben?)