Plötzlich ist Vorsorge wichtig

Als ich vor etwas über zwanzig Jahren den Verlag hier gegründet habe, hat sich praktisch niemand um das Thema private Krisenvorsorge gekümmert. Das Wort »Prepping« war noch nicht mal erfunden. Damals hießen diese Leute noch »Survialisten«. Das Thema war völlig neu in Deutschland und es gab bis auf die Zivilschutzbroschüren und wenige vereinzelte Bücher überhaupt keine deutschsprachige Literatur zu dem Thema. Wir mussten uns damals mit Büchern von Paladin Press, Ragnar Benson und Kurt Saxon behelfen (unter den skeptischen Blicken der Zollbeamten). Das erste Buch in diese Richtung war das »Lexikon des Überlebens« von Karl Leopold von Lichtenfels und seine damalige Homepage »wk3.net« in dem es um den von Russland ausgelösten Weltkrieg ging, auch im Lichte von Prophezeiungen und Vorhersagen. Wir waren insofern Vorreiter in dem Thema, sozusagen die »einsame Spitze« einer überhaupt erst entstehenden Bewegung von Menschen die sich um die Themen Krisenvorsorge, Selbstversorgung, Selbstbau, Autarkie usw. kümmerten. Auch das allererste deutschsprachige »Krisenvorsorge-Forum« befand sich damals einige Jahre auf survivalpress.org.

Angesichts des drohenden Weltkrieges auf europäischem Boden zeigt sich, dass alle diese Leute von damals weitgehend richtig lagen als sie auf die Dringlichkeit der persönlichen Vorsorge hingewiesen haben. Während »wir« (ich schließe darin alle ein die sich damals für das Thema begeistern konnten) dauernd darauf hinwiesen dass es falsch wäre die Sirenen abzubauen, richtig wäre auf eine krisenfeste Energie- und Nahrungsmittelversorgung zu setzen, die Menschen als Erwachsene zu behandeln und nicht wie kleine Kinder – ist von staatlicher und politischer Seite genau in die gegenteilige Richtung gearbeitet worden: Der Zivilschutz wurde verkleinert, Bunker und Schutzräume verkauft und abgerissen, Notbrunnen geschlossen, Sirenen abgebaut, eine völlig unsichere Energieversorgung aufgebaut, die Globalisierung schritt voran, die Abhängigkeit wuchs und die Vernetzung und Digitalisierung aller Bereiche wurde immer weiter vorangetrieben. Achja, die Wehrpflicht wurde ja auch abgeschafft seit damals, hätte ich fast vergessen zu erwähnen.

Man wollte den Menschen das alles als neue Freiheit verkaufen, und die Menschen haben dieses Weltbild gekauft. Es war insofern ein schlechter Deal, weil all diese tollen Neuerungen dich nicht befreien, dich nicht selbstständig, nicht krisensicher, nicht wehrhaft und nicht unabhängig machen. Sie führen höchstens dazu, dass deine seelischen und körperlichen Fähigkeiten verkümmern. Wenn man dir alle schweren Aufgaben abnimmt, lernst du nichts im Leben. Wenn man allen Schmerz von dir fernhält, dann verweichlichst du. Die Menschen wurden also seitens des Staates und der Behörden weiterhin wie Kleinkinder behandelt (man denke nur an das deutsche Waffenrecht, es gibt in Deutschland also kein Recht auf wirkungsvolle Verteidigung von Grund und Boden wie z.B. in der Schweiz oder den USA) und die Menschen – oh Wunder – verhielten sich im späteren Leben auch wie Kleinkinder: unselbständig, nach Vater Staat rufend wann immer es ging, immer sollen andere die Kohlen aus dem Feuer holen und niemand ist am Ende des Tages selbstverantwortlich für irgendetwas. »Ich zahle ja Steuern, also sollen die das regeln« oder »im Notfall rufe ich die 110« lautet die übliche Denkweise, anstatt man die Angelegenheiten erst einmal selbst in die Hand nimmt. Und wenn etwas schief läuft, dann sucht man nicht die Ursachen in seiner eigenen Unfähigkeit, sondern sucht sie stets bei anderen zu finden. Alles in allem eine Entwicklung die nicht fördernd war, für niemanden. Eine Vollkaskomentalität hat um sich gegriffen. Es wurden damit hilflose und unselbständige Menschen geschaffen, die man fern von all der harschen Wirklichkeit halten wollte. All das wird uns jetzt auf die Füße fallen. Und das ist gut so, es kann auch gar nicht anders sein. Manchmal muss durch Schmerz gelernt werden, das ist in der Natur so angelegt.

 

»Bitte legen Sie einen Notvorrat an«

Und jetzt im Jahre 2022 erzählen dir irgendwelche Leute aus der Politik, die noch nie eine richtige Arbeit im Leben gemacht haben, dir irgendwas im Fernsehen von Lebensmittel- und Wasservorrat für 10 Tage und einem Kurbelradio für Zuhause, weil der Staat plötzlich besorgt um dich ist. Also nach 30 Jahren Misswirtschaft und Verdummung der Bevölkerung fordert man die Menschen auf »Prepper« zu werden. Das sind übrigens die gleichen Leute die jetzt das Wort ergreifen, die die »Prepper« vor 3 Monaten noch als ultragefährlich für den Staat bezeichnet haben. Diese Leute, die dich in irgendwelchen WDR-Dokus pauschalisiert als spinnerte Weltuntergangsfanatiker verleumdet haben. Es sind diese Leute aus den Medien und Politik – die dich noch vor 6 Monaten als »unsolidarischen Hamsterkäufer« betitelt haben weil du drei Packungen Klopapier gekauft hast – die jetzt zum Anlegen von Notvorräten aufrufen weil die Hungersnot und Mangelwirtschaft droht.

Also ich sage euch wie das ablaufen wird: das ist heute wie in einer vollen Konzerthalle in der es nur einen Notausgang gibt. Und plötzlich ruft jemand »Feuer, Feuer« und rennt in Richtung Notausgang. Wenn er Glück hat, ist er der Erste der rauskommt. Wenn sich allerdings die kritische Masse in Bewegung setzt, ist es bereits zu spät. Im Gedränge trampeln sich dann die Menschen tot, der Notausgang ist verstopft, niemand kommt mehr lebend aus dem Hexenkessel.

Du kannst aus den Leuten keine Prepper in drei Wochen zaubern. Natürlich ist es gut wenn die Leute wenigstens Vorräte für 14 Tage hätten. Hat aber fast niemand, und es wäre auch gar nicht genug auf dem Markt verfügbar, wenn plötzlich ein 14-Tages-Vorrat für 80 Millionen Menschen gekauft werden würde. Du bekommst ja heute nicht einmal 2 Liter Speiseöl.

Wenn man die Leute 30 Jahre lang in den Medien einer Gehirnwäsche und Umprogrammierung unterzieht indem man alles dämonisiert was mit Militär, Vorbereitung, Survival, Prepping, Selbstständigkeit, Vorsorge, Lebensmittelvorrat, Unabhängigkeit und Hinterfragen von Abläufen zu tun hat, dann musst du dich am Ende auch nicht wundern wenn dein Staat vollständig aus hilflosen Leuten besteht die mangels Wehrpflicht noch nie eine Waffe in der Hand hatten und seelisch und körperlich völlig wehrlos geworden sind. Wen willst du da für die Front oder den Partisanenkrieg mustern um dein Land zu verteidigen.

Das Erschütternde ist, dass viele Menschen auch noch so etwas wie kindliches Vertrauen zu staatlichen Stellen haben, dass diese Leute einen retten und aus dem Dreck ziehen würden oder sowas wenn 10 Tage der Strom ausfällt oder das Erdgas ausbleibt. Viele glauben daher, dass immer alles so weitergehen wird wie bisher: »Es ist ja immer irgendwie gut gegangen« – »Der Staat wird schon Vorkehrungen getroffen haben und für uns sorgen, im Krisenfall.« – Nein, wird er nicht. Garantiert nicht. Du glaubst an die staatlichen Vorratslager mit Linsen und Getreidekörnern? Glaubst du, dass dich nur ein Kilo Mehl oder ein Laib Brot im Krisenfall erreichen wird? – Gut, wenn man als Kind die Lügengeschichten vom Weihnachtsmann schluckt, dann glaubt man als Erwachsener wahrscheinlich tatsächlich auch an den fürsorglichen Staat der Vorkehrungen für alle Bürger getroffen hat…

Ja, eines Tages geht es eben nicht mehr gut so wie früher. Dann kommt ein Kipp-Punkt, und alles bricht schlagartig zusammen, weil alles innerlich hohl und morsch geworden ist. Weil die Menschen stets den breiten und bequemen Weg wählten, der bekanntermaßen ins Verderben führt…