Überbevölkerung
Vor einigen Jahren druckte ich im »Praktischen Survival Magazin« ein kleines Heft zum Thema Überbevölkerung ab:
»Die Sintflut der Menschheit« (PDF)
Inhaltlich kann man gegen den Text wenig einwenden.
Bis auf die Tatsache, dass es »Überbevölkerung« im Wortsinne gar nicht gibt. Es gibt immer genau so viele Menschen, wie die Erde tragen kann. Nicht mehr, nicht weniger. Jedes Lebewesen dehnt seinen Lebensraum soweit aus wie es kann und solange nutzbare Ressourcen vorhanden sind (Nahrungsmittel, Rohstoffe) oder bis der Lebensraum durch äußere Gegebenheiten begrenzt wird. Äußere Gegebenheiten sind vor allem andere Lebewesen die den gleichen Lebensraum und die gleichen Ressourcen beanspruchen oder klimatische Gründe die eine Erweiterung des eigenen Lebensraumes verunmöglichen (zu heiß, zu kalt, zu trocken, zu nass usw.).
In der Natur findet daher immer und in jedem Augenblick eine Einhegung einer Population auf das entsprechende tragfähige Maß statt. Es besteht damit in jedem Moment soviel Leben, wie eben Leben möglich ist. Egal ob es sich um Ameisen handelt oder Menschen. Es gibt keine leeren Räume in der Natur, kein Vakuum. Wird ein Platz frei, wird er besetzt, von wem auch immer.
Wenn eine Population über einen gewissen Zeitraum stark wächst, folgt allerdings irgendwann eine (meist) schlagartige Verkleinerung der entsprechenden Population. Dies geschieht immer dann, wenn sich äußere Gegebenheiten so schnell ändern, dass eine Anpassung an diese Veränderungen in der Kürze der Zeit nicht mehr möglich ist.
Wenn es beispielsweise eines Tages zu einem lang anhaltenden und flächendeckenden Stromausfall käme, so würden sich für den zivilisierten Menschen die äußeren Bedingungen dermaßen schnell ändern, dass keine Anpassung an die veränderten Umweltbedingungen mehr möglich ist. Jemand der in eine auf elektrischen Strom oder kohlenstoffhaltigen Brennstoffen aufgebaute Zivilisation hineingeboren ist, der kann höchstwahrscheinlich nicht in einer Umgebung überleben die über Nacht auf den technologischen Stand des Mittelalters zurückgesetzt wurde. Ihm fehlt das Wissen, die Technik und die Erfahrung um so zu leben wie seine Vorfahren. Auf längere Sicht gesehen wird dann die Mehrheit einfach verhungern, weil sie Kinder dieser Zivilisation sind, und nicht Kinder der Natur.
Kurzum: es gibt zu jedem Zeitpunkt immer soviel Leben wie die Erde tragen kann.
Letztlich ist es allerdings müßig sich über diese Entwicklung Gedanken zu machen. Denn jeder Mensch macht ohnehin genau das, was er tun muss um sein individuelles Überleben zu gewährleisten. Der persönliche Überlebenstrieb fragt nicht nach übergeordneten Abläufen.
Dass diese Entwicklung auf längere Sicht nicht so weitergehen kann, ist wohl jedem klar. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird diese Kurve steil abfallen, und zwar schneller als sie anwuchs. Denn Aufbau dauert immer länger als Zusammenbruch.
Eigentlich wäre das jetzt die Stelle, an der ich auf die Deagel-Liste hinweisen würde…